von Marcus Romer
Viper, eine 16-Jährige, verliebt sich in Colly, weil er cool und "total durchgeknallt" ist. Sie leben auf der Überholspur im wahrsten Sinne des Wortes, denn Colly stiehlt Autos, nur so zum Rumfahren. "Nur weg hier!" ist Collys ständige Devise. Arbeit ist Scheiße. Hollywood ruft nicht an und da der Ferrari von Michael Schumacher nicht zur Verfügung steht, klaut er eben Autos - "Die Freiheit nehme ich mir!", die Geschwindigkeit gibt ihm das Gefühl zu leben. Alles mitmachen, alles cool finden, was gegen die Norm verstößt und am Besten auch Gesetze brechen – Hauptsache, es trifft die Spießer dieser Welt. „Er ist so total anders als alle Anderen“, schwärmt Viper. Auch wenn Autos geklaut und der Highway Bundesstraße nach Frankfurt ist. Die beiden Jugendlichen suchen das Abenteuer, brechen aus. Erst als Viper schwanger wird, viel zu jung - einen Schulabschluss hat sie nicht – holt die Realität sie ein. Was tun? Colly kann ihr keinen Halt geben. Dann geschieht ein Unglück!
Blinde Zerstörungswut, der fehlende Respekt vor dem Besitz Anderer und eine fast ohnmächtige Ziellosigkeit im Leben ist leider der Alltag vieler Jugendlicher. Wer will nicht der Coole in der Schule sein. Gerade der im Hessischen Wahlkampf aufgekommene Ruf nach Erziehungscamps und frühzeitiger Inhaftierung Jugendlicher zeigt die Hilflosigkeit der Politik, sich mit dem Problemen der Jugendkriminalität auseinanderzusetzen, um eine Lösung zu finden, die bei den Gründen für die vermehrte Gewaltbereitschaft ansetzt. Crash- Kids beinhaltet genau diese Themen. Gewalt, sinnlose Zerstörung, Revolution gegen die Gesellschaft, Liebe und das Unvermögen Konsequenzen zu ziehen. Das Theater Skyline bringt „Crash Kids“ von Marus Romer, in einer mitreißenden Inszenierung von Steffen Wilhelm, auf die Bühne des Gallus Theater.